Gebäudetrocknung!
Der Trocknungsprozess
Auch wenn nur Wände, Decken oder Mobiliar betroffen sind und keine Hohlräume bzw. Estrich-Dämmschichten, ist schon aus hygienischen Gründen eine schnelle Trocknung zu empfehlen. Deshalb stellen wir Ihnen Kondenstrockner zur Verfügung, die der Raumluft kontinuierlich die Feuchtigkeit entziehen. Dadurch wird ein künstliches Dampfdruckgefälle zwischen den betroffenen Flächen und der Raumluft geschaffen und es entsteht ein kontinuierlicher Trocknungskreislauf.
Und wann ist alles zu Ende?
Die Trocknung dauert je nach Art der Dämmschicht und deren Durchfeuchtungsgrad zwischen 10 und 30 Tagen. Während der Trocknungsphase werden Kontrollmessungen durchgeführt. Durch diese Messungen wird Ihnen unser Personal genauer sagen können, wann die Geräte abgeholt werden können. Nachstehend können Sie die am häufigsten verwendeten Verfahren entnehmen:
Trocknungsarten
Alle Trocknungsarten beziehen sich auf die Trockenlegung von Estrichdämmschichten. Ausgenommen davon ist die Trocknung von Hohlräumen, Holzbalkenkonstruktionen oder abgehängten Decken. Im Folgenden stellen wir Ihnen verschiedene Möglichkeiten zur Trockenlegung eines Wasserschadens vor.
Standardverfahren
Kernloch-Bohrung in Verbindung mit dem Überdruck-Verfahren
Trocknung mit Oberbelagserhaltung
Fugenkreuzverfahren
Dieses Verfahren wird angewandt, wenn ein Fliesenbelag auf einem Estrich verlegt ist. Durch diese Trocknungsart kann die durchfeuchtete Dämmung ohne eine Zerstörung der Fliesen getrocknet werden.Die Einflutbohrungen werden in die Fugenkreuze eingebracht und die trockene Luft wird über kleine Einblasdüsen der Dämmschicht zugeführt. Dies ist eine einfache und sichere Methode der Trocknung.
Randfugeneinflutung
Bei anderen Bodenbelägen bietet die Randfugeneinflutung eine weitere Methode zur zerstörungsfreien Trocknung von Estrich. Mit Hilfe von speziellen Einblasvorrichtungen wird die trockene Luft an den Randfugen zwischen Estrich und Wand in die feuchte Dämmung geflutet. Auf der gegenüberliegenden Zimmerseite (maximaler Abstand 1,5 m – 2 m) tritt die feuchte Luft über die dort vorhandene Randfuge wieder aus. Durch den hohen Aufwand ist bei diesem Verfahren die Trocknungsdauer länger als bei den bisher beschriebenen Methoden.
Unterflurverfahren
Dieses Verfahren ist nur anwendbar, wenn die darunter liegenden Räume zur Verfügung stehen. In diesem Fall wird die Anbohrung der Dämmschicht durch die darunterliegende Betondecke vorgenommen. Bei dieser Methode wird sichergestellt, dass der Oberbelag der betroffenen Räume nicht beschädigt wird. Somit ist die Nutzbarkeit der betroffenen Räumlichkeiten sichergestellt.
Sonderfälle
Vakuum-Verfahren
Die bislang geschilderten Trocknungsmöglichkeiten unterliegen alle dem Überdruckverfahren. Es gibt jedoch Materialien wie z. B. Bitumenasphalt, die sich für das Überdruckverfahren nicht eignen. In solchen Fällen kommt das Vakuumverfahren zum Einsatz. Bei dieser Methode wird der ganze Vorgang umgekehrt. Die feuchte Luft wird aus dem Hohlraum mittels Vakuum-Turbinen herausgezogen, welches sich aufgrund nachziehender, mittels Entfeuchtungsgeräten getrockneter Raumluft durch die geöffneten Randfugen oder andere Entlastungsöffnungen wieder ausgleicht.
Dammschicht-Trocknung mit „Auslagerung der Hauptanlage“
Bei dieser Methode wird ein geräuscharmer Trocknungsverlauf ermöglicht und die betroffenen Räume können weiter genutzt werden. Weiterhin gelangt keine trocknungsbedingt belastete Luft in die Räumlichkeiten. Deshalb ist dieses Verfahren für Allergiker von Vorteil. Die Überdruckaggregate und die dazugehörigen Entfeuchtungsaggregate werden in untergeordnete Räume bzw. Außencontainer oder Anhänger ausgelagert. Die Hauptschlauchverbindungen werden durch Kippfenster, Treppenhäuser oder Versorgungsschächte in die betroffenen Räumlichkeiten verlegt und dort an die einzelnen Unterverteiler in den betroffenen Flächen angeschlossen.
Trocknung von Holzbalkenkonstruktionen, abgehängten Decken und Hohlräumen
Der Trocknungsvorgang ist ähnlich dem der Dämmschichttrocknung: Ein Trocknungskreislauf wird durch die Bohrungen hergestellt. Die trockene Luft wird durch die Bohrung durch den Hohlraum geleitet. Die Hochleistungsturbinen werden bei dieser Methode durch Hochdruckventilatoren ersetzt, da der Durchströmungswiderstand des Hohlraumes viel geringer ist als bei der Dämmschicht, weshalb ein kleinerer Druck ausreichend ist.
Flachdachtrocknung
Auch Dämmschichten von Flachdächern können getrocknet werden. Hierbei muss aber die Art und Verlegeform des Dämmmaterials eine Unterlüftung des Dachschichtpaketes zulassen. Im Inneren der Dämmung darf durch die trockene Luft kein zu großer Überdruck entstehen, weshalb zwei Verfahrensweisen miteinander kombiniert werden: die zuvor beschriebenen Überdruck- und Vakuumverfahren (Schiebe-Zugverfahren).
Kondenstrockner
Zur Bautrocknung werden Kondenstrockner mit großer Entfeuchtungsleistung verwendet. Die mobilen Geräte, welche auf Dauerbetrieb ausgelegt sind, können auch bei niedrigen Temperaturen eingesetzt werden. Sie zeichnen sich durch ausgereifte Technik und hohe Zuverlässigkeit aus.
Die Kondenstrockner trocknen die Luft mit Hilfe einer im Gerät befindlichen Kühlanlage. Die Raumluft wird am Gerät durch einen Filter gesaugt. Die Wasserdämpfe der Luft kondensieren auf den Lamellen des Kühlelementes zu Wassertropfen und werden im Gerät aufgefangen. Mittels eines externen Behälters kann das Wasser bequem entsorgt werden. Die getrocknete, kalte Luft wird durch den Kondensator des Gerätes geblasen, aufgeheizt und wieder ausgeleitet. Die Temperatur der austretenden Luft liegt bei ca. 2 – 3 ° C über der Raumtemperatur. Durch die ständige Zirkulation der Raumluft wird die relative Feuchtigkeit der Luft gesenkt.
Was ist eine Infrarotplatte?
Eine Infrarotplatte, auch Infrarotstrahler bzw. Dunkelfeldstrahler genannt, ist eine Heizplatte. Diese nimmt man dazu, um Wand- bzw. Deckenflächen auf eine Temperatur von 40 – 50 Grad zu erwärmen und so eine schnellere Austrocknung der Wand- bzw. Deckenflächen zu ermöglichen. In Verbindung mit einem kleinen Luftentfeuchter können dadurch kürzere Trocknungszeiten erzielt werden und eine schnellere Nutzung der Räumlichkeiten ist wieder gewährleistet.
Heizlüfter
An der Rückseite des Elektroheizers wird die (kalte) Luft angesaugt, geheizt und als gewärmte Luft wieder ausgeblasen. Dadurch erhöht sich über die Zeit die Temperatur des Raumes gleichmäßig. Da sehr viel Luft angesaugt und ausgeblasen wird, fühlt sich die ausgeblasene Luft nicht besonders heiß an! Aufgrund des hohen Luftdurchsatzes wird aber der gesamte Raum allmählich erwärmt.